"Der Mensch will immer, dass alles anders wird,
und gleichzeitig will er, dass alles beim alten bleibt"
Paulo Coelho (Der Dämon und das Fräulein Prym)
Wer kennt es nicht? Jeder Mensch denkt hier und da mal sich zu verändern: mehr Sport, gesünderes Essen, zeitiger den Arbeitstag starten, abends lieber Lesen statt Social Media, gemeinsames Kochen usw. Oft schaffen wir das auch, einen gewissen Zeitraum lang. Diese alten Muster aus denen jeder Mensch mal mehr, mal weniger entkommen möchte, sind Gewohnheiten. Das sind Vorgänge und Verhaltensweisen, die automatisch und unbewusst ablaufen. Bas Verplanken, Sozialpsychologe an der Universität von Bath / England sagt, "dass 30 bis 50 Prozent unseres täglichen Handelns durch Gewohnheiten bestimmt sind." Der Rest sind bewusste, geplante oder spontane Aktivitäten.
Wie schön es gäbe eine Veränderungsformel! Oh, gibt es.
Das Beraterduo Dannemiller und Tyson (1987) haben diese Formel abgeleitet.
Dissatisfaction x Vision x First Steps > Resistence
Die Formel befasst sich mit Energien, die ein Mensch benötigt, um eine Verändernug wirklich zu wollen und diese dann schlussendlich auch in die Tat umsetzt. Ist nur ein Faktor nicht positiv, kann die Veränderung nicht stattfinden.
D = Dissatisfaction (Unzufriedenheit mit der gegebenen Situation, Suche nach Alternativen)
V = Vision (Bild einer attraktiven, erstrebenswerten Zukunft, eine neue Perspektive, die jedoch realistische Ziele beinhalten)
F = First Steps (kleine erste Schritte für die Umsetzung)
R = Resistence (Widerstand gegen die Veränderung, Summe der Ängste, Egoismen)
Das Produkt dieser drei Faktoren (D, V, F) muss größer sein, als der Widerstand gegen die Veränderung. Unzufriedenheit reicht nicht aus, sondern es Bedarf einem realistischen Zukunftsbild bzw. dem Glauben, dass die Veränderung umsetzbar ist und somit die ersten aktiven Schritte in die neue Richtung gesetzt werden können.
Quelle: Klaus Doppler, Hellmuth Fuhrmann, Birgitt Lebbe-Waschke, Bert Voigt: Unternehmenswandel gegen Widerstände"; Campus-Verlag, S. 105)